In einer Pflegestelle in 15938 Drahnsdorf. Blacky sucht noch eine passende Endstelle.
Das Glück zum Greifen nah
Beauty Blacky ist ein echter Kämpfer. Von unseren Tierschützern wurde er auf den Straßen Mostars mit einem tumorverseuchten Bein gefunden – so dick, dass er nicht mehr richtig laufen konnte. Abgemagert und hinkend nahm er skeptisch von uns Futter an – dem Menschen voller Misstrauen gegenüber. Oh, Blacky, was hast du wohl alles erlebt?
Nach dem Einfangen und der Amputation des Beines ging es endlich bergauf. Zu seiner Bezugsperson im Streunerdorf entwickelte Blacky eine gute Beziehung. Fremde wurden jedoch weiterhin erst mal hinterfragt, ob sie etwas im Schilde führen. (Wer kann es ihm bei seiner Vergangenheit verübeln?) Doch an seinem Verhalten gegenüber den ihm vertrauten Gesichtern im Streunerdorf war deutlich zu erkennen, dass er mit der richtigen Person mal ein wunderbarer Begleiter sein würde. Der Schlüssel zum Erfolg war und ist hierbei Souveränität des Menschen, gepaart mit dem nötigen Fingerspitzengefühl.
Vor einigen Wochen passierte dann das Unerwartete: Eine auf Tierschutzhunde spezialisierte Pension bot uns an, Blacky in Pflege zu nehmen. Ende Mai war dann endlich der lang ersehnte Tag gekommen und Blacky durfte mit nach Deutschland reisen.
Und diesmal war es Blacky, der uns überraschte: Kaum in seiner Pflegestelle in Brandenburg angekommen, zeigte er sich erstaunlich offen für die neue Situation. Obwohl er lange Zeit nichts anderes als das Streunerdorf gesehen hatte, nahm Blacky alles, was auf ihn zukam, so bereitwillig an, als habe er nur darauf gewartet. Alle Hundebetten mussten Probe gelegen werden und sogar den ersten Besuch durfte er schon in seiner neuen „Bude“ empfangen. Verblüfft stellten wir fest: Blackys Kompass scheint sich im Moment völlig neu zu kalibrieren. Das Ziel scheint klar: volle Kraft voraus in Richtung Glück!
Bei all den positiven Entwicklungen wünschen wir uns für Blacky weiterhin eine erfahrene Familie, die ihm die Zeit gibt, die er benötigt. Auch sollte sein Haushalt weitgehend barrierefrei sein, damit er nicht groß Treppen laufen muss. Physiotherapie-Termine wären nicht nur am Anfang wichtig, um Verspannungen zu lockern, sein Körpergefühl zu verbessern und seine Muskulatur zu stärken. Das Nonplusultra wäre ein Garten, in dem Blacky vor allem in der Eingewöhnungszeit in Ruhe Kondition aufbauen könnte.
Einen Ersthund können wir uns bei Blacky gut vorstellen, denn er verhält sich sehr sozial gegenüber seinen Artgenossen und könnte von der Erfahrung profitieren. Ein Kumpel könnte ihm vor allem vorleben, dass wir Menschen nicht nur nützlich-praktische, sondern sogar nette Seiten haben. 😉
Auch über Patenschaftsangebote würden wir uns weiterhin freuen. Denn Blackys tierärztliche Behandlung hat gerade erst begonnen und aktuell ist noch nicht absehbar, was noch auf uns (und Blacky) zukommt.
Blacky hat es so verdient, ganz viel Liebe zu bekommen und ein glückliches Hundeleben zu führen – und er hat nun die Chance, dass sein Traum endlich wahr wird. Bitte helft mit, dass Blacky endlich sein wohlverdientes Glück findet!
Blacky ist gechippt, geimpft und kastriert und freut sich auf Anfragen.
Seine Geschichte:
„Man kann nicht alle Tiere der Welt retten, aber Blacky konnten wir retten!“
Als ich an meinem letzten Tag als Volunteer im Streunerdorf zum Hunde füttern auf die Straßen von Mostar ging, haben mich viele liebe und süße Hunde begrüßt und sich freudig auf das mitgebrachte Futter gestürzt. Einer dieser Hunde war „Blacky“. Im Gegensatz zu den anderen fitten Hunden, sah Blacky schrecklich aus. Er hatte eine dicke fette Beule am Bein und generell konnte er eines seiner Hinterbeine gar nicht mehr benutzen. Wahrscheinlich irgendwann mal vom Auto angefahren. Auch war er sehr dünn und gegenüber mir eher zurückhaltend und ängstlich. Schnell war klar, dass er zum Tierarzt muss, aber er war so skeptisch und ängstlich. Was hat er wohl schon alles durchmachen müssen? Er tat mir so unendlich leid. Ich hätte heulen können. Wenn er weiterhin hier auf der Straße bleibt, wird er früher oder später sterben. An dem Abend konnte ich ihn leider nicht mehr einfangen… Ich konnte kaum schlafen und habe die ganze Zeit gedacht, ich kann ihn doch nicht auf der Straße lassen… dennoch dort draußen sind noch mehr kranke Hunde… man sieht sie leider überall… man kann nicht immer alle retten. Doch ich wollte noch nicht aufgeben!
Am nächsten Tag dann also ein neuer Versuch. Wieder nichts. Es war zum Haare raufen. Wenn er doch nur wüsste, dass wir nur das Beste für ihn wollen. Mittags ein neuer Versuch. Endlich – ich hatte unglaubliches Glück. Er schlief mit ein paar anderen Streunern auf einer Wiese vor einer Firma. Ich legte ganz vorsichtig die Schlinge über den schlafenden Blacky, der tief und fest schlief. Als er dann aufschreckte, hatte ich ihn… aber er wollte nicht, wehrte sich, schnappte auch etwas um sich. Er wusste nicht, dass ich ihm nur helfen wollte. Leider mussten wir ihn ins Auto zerren, tragen war keine Option, da er einfach zu panisch war. Wir brachten ihn sofort zum Tierarzt.
Schnell war klar, dass das Bein wahrscheinlich nicht mehr zu retten ist. Es hieß aber weiterhin warten, bis er richtig untersucht werden kann. Ich setzte mich neben seinen Käfig. Er schaute so traurig. So, als ob er schon aufgegeben hätte. „Wir wollen dir nur helfen! Bald geht es dir besser, du wirst schon sehen“ flüsterte ich ihm zu. Am nächsten Tag dann die Ernüchterung. Die Tierärzte meinten, dass Blacky einen riesigen Tumor am Bein hat, wo die einzige Möglichkeit Amputation ist. Die Operation wäre aber erst vier Tage später möglich.
Eigentlich haben wir gerade gar keinen Platz mehr im Streunerdorf, es platzt momentan aus allen Nähten. Es wurde aber zum Glück trotzdem irgendwie Platz geschaffen – Emica macht es möglich, wie immer irgendwie! Ich war so erleichtert. Ich durfte ihn also noch am Nachmittag ins Streunerdorf bringen, damit er etwas zur Ruhe kommen konnte und nicht vier Tage beim Tierarzt in der Box sitzen muss. Wir wollten aber noch einmal auf Nummer sicher gehen und so brachte Emica Blacky am Montag nach Sarajevo, um das Bein noch einmal zu röntgen, um wirklich sicher zu gehen, dass Amputation die einzige Möglichkeit ist. Ich musste leider davor wieder zurück nach Deutschland fahren. Auch dieser Tierarzt bestätigte uns die Diagnose. Es wurde noch die Lunge geröntgt, um sicherzugehen, dass es noch nicht gestreut hat. Bisher sieht es gut aus. Daumen weiterhin drücken!!!
Sein Bein wurde amputiert und jetzt kann er endlich genesen. Im Streunerdorf wird er gepflegt und gehegt und bekommt alle Medikamente, die er benötigt.
Ihr möchtet Blacky ein Zuhause schenken? Einzelheiten zum Vermittlungsablauf findet ihr hier.