Immer wieder taucht die Frage auf: „Ist es wirklich notwendig, mein Tier zu impfen“? Die Antwort ist ein klares „JA“, denn noch immer sterben Tiere an vermeidbaren Infektionskrankheiten und schwere Seuchenausbrüche fordern zahlreiche Hunde- und Katzenleben. Krankheiten gibt es leider überall.

Gegen welche Krankheiten aber sollte ich mein Tier schützen?
Unsere Tiere werden grundsätzlich gegen Tollwut  geimpft. Zusätzlich impfen wir die Hunde gegen Staupe, HCC, Leptospirose, Parvovirose, und  Zwingerhusten. Die Katzen zusätzlich gegen Leukose sowie Katzenschnupfen- und Seuche.

 

Wichtig: die Grundimmunisierung!

Eine Grundimmunisierung besteht aus 2 Teilimpfungen im Abstand von 3-4 Wochen und einer weiteren maximal 12 Monate später. Sie hat zum Ziel, im Körper eine Art Gedächtnis hervorzurufen, das für einen Zeitraum von etwa einem Jahr anhält. Auffrischungsimpfungen sollten daher maximal 14 Monate später stattfinden, da dieser Effekt sonst verloren gehen kann und eine neuerliche Grundimmunisierung nötig ist. Wir impfen in jedem Fall einmal und wenn es zeitlich möglich ist, auch das 2. mal 3-4 Wochen später. In jedem Fall muss dann max. 12 Monate später die 3. Nachimpfung vorgenommen werden, entweder von der Pflegestelle oder von der Endstelle. Genaue Informationen findet ihr im Impfausweis des Tieres.

 

Wichtige Impfungen für Hunde sind:

  • Staupe
  • HCC
  • Parvovirose
  • Leptospirose
  • Zwingerhusten
  • Tollwut 

 

Staupe

Die Staupe ist neben der Parvovirose die gefährlichste Infektionskrankheit des Hundes. Sie wird hervorgerufen durch das Staupevirus, einem Vertreter der Familie der Paramyxoviren, der eng mit dem Masernvirus des Menschen verwandt ist. Im Gegensatz zum Parvovirus handelt es sich bei dem Staupevirus um ein wenig widerstandsfähiges Virus, das in der Umwelt sehr schnell inaktiviert wird. Die Infektion eines Hundes ist daher praktisch ausschließlich durch direkten Kontakt mit einem infizierten Hund oder einem anderen infizierten (Wild-)Tier möglich. In jüngerer Zeit wurde deutlich, dass die Staupe nicht nur auf den Hund beschränkt ist. Infektionen wurden bei verschiedenen Marderarten, Füchsen, Waschbären, Robben und Großkatzen in Zoos und in freier Wildbahn beobachtet.
Die Krankheitsbilder einer Staupeinfektion sind vielseitig und reichen von einer Lungenentzündung (Pneumonie) über Darmentzündungen (Enteritiden) bis hin zu Gehirn- und Nervenentzündungen. Dieses breite Spektrum an Symptomen spiegelt die Vielzahl der Zielzellen des Virus wider. Der Erreger vermehrt sich in den weißen Blutkörperchen (Lymphozyten), in den die Blutgefäße auskleidenden Endothelzellen, in den Epithelzellen verschiedener Organe (z.B. der Harnblase) sowie in verschiedenen Zellen des Nervensystems. Etwa 3-6 Tage nach der Infektion werden die ersten Fieberschübe gesehen, die über einen Zeitraum von 10-14 Tagen bestehen bleiben können. Während des akuten Krankheitsverlaufs in den ersten 2-3 Wochen nach der Infektion stehen die Symptome der Pneumonie, der Entzündung der Schleimhäute (Lid-Bindehäute) und der Enteritis im Vordergrund, bei der chronischen Verlaufsform sind dagegen die zentralnervösen Symptome auffällig. Die Infektionen verlaufen in aller Regel akut und enden mit der Genesung oder dem Tod des Hundes. Je nach Hundepopulation und Gesamtsituation können bis zu 50% der infizierten Hunde an der Krankheit sterben. Selten kommt es zu einer persistierenden Infektion, bei der das Virus über einen langen Zeitraum im Hund verbleibt und von diesem ausgeschieden wird.

 

Hepatitis Contagiosa Canis (HCC)

Diese schwere, ebenfalls tödlich verlaufende Krankheit, die durch ein hochansteckendes Virus hervorgerufen wird, ist gegenüber der Umwelt resistent und überlebt mehrere Wochen bei Zimmertemperatur. Die Infektion erfolgt über den Nasen-Rachen-Raum (oronasal) und zwar vor allem durch die Aufnahme von Urin oder urinhaltigem Futter bzw. Wasser. Erst vermehrt sich das Virus in den Tonsillen und anschließend in den regionalen Lymphknoten und Peyersche Platten. Die sich daran anschließende Virämie geht meist mit Fieber einher und führt zur Besiedelung der Gefäßendothelien sowie vieler Organe (Leber, Nieren und Augen). Durch die dort stattfindende Virusvermehrung kommt es zu Zellschäden mit – je nach Krankheitsverlauf – mehr oder weniger ausgeprägten, entsprechenden klinischen Symptomen. Die Inkubationszeit beträgt vier bis sieben Tage. Zu den typischen Anzeichen gehören Erbrechen, Übelkeit oder Gelbsucht. In einigen Fällen kann die Krankheit einen milderen Verlauf nehmen, oftmals ist jedoch eine stationäre Behandlung erforderlich. Der Erholungsprozess kann langwierig sein und nicht selten bleiben schwere Organschäden zurück. Manche Tiere sterben bereits bevor die Krankheit erkannt wird.

 

Parvovirose

Parvovirose ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die das Abwehrsystem und vorzugsweise junge oder geschwächte Tiere befällt. Auch geimpfte Tiere können bei schwacher Abwehrlage erkranken. Massives Erbrechen und oft blutiger Durchfall sind die Hauptsymptome. Die Behandlung ist sehr schwierig und oft erfolglos. Die Inkubationszeit beträgt 2–3 Tage und 4–7 Tage, bis klinische Symptome auftreten. Der perakute Verlauf führt innerhalb von 24 Stunden zum Tod des Tieres. Dies ist vor allem bei den Welpen der Fall, denen Abwehrstoffe der Mutter fehlen. Dabei greift das Virus den Herzmuskel an und verursacht eine Entzündung. Diese führt zur Ansammlung von Wasser in den Lungen und zu Herzversagen. Beim akuten Verlauf steht eine sehr heftige Entzündung des Dünndarms (Jejunum und Ileum) im Vordergrund. Der Kot wird flüssig bis hin zu extremer Blutbeimengung, die ausgeschiedene Fetzen der Darmschleimhaut enthalten kann. Der Geruch ist sehr unangenehm und charakteristisch für Parvovirose. Die Hunde und Katzen zeigen Abgeschlagenheit, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit und Anzeichen der Austrocknung; des Weiteren Untertemperatur oder Fieber bis 41,5° C, Erbrechen und eine Leukopenie (Verminderung der weißen Blutzellen) durch direkten Angriff des Virus auf die Abwehrstrukturen des Darmes.
Die Übertragung findet durch direkten Kontakt mit einem infizierten Tier statt. Aber auch eine indirekte Ansteckung ist möglich durch mit Kot verschmutztes Futter, Stallungen oder als Schmierinfektion. Auch andere Körperausscheidungen können Viruspartikel enthalten und somit infektiös sein Das Parvovirus ist sehr resistent in der Umwelt und kann dort bis zu einem halben Jahr überleben und infektiös bleiben. Nur spezielle Desinfektionsmittel können diesen widerstandsfähigen Erreger abtöten.

 

Leptospirose

Leptospirose wird durch Bakterien übertragen. Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich über infizierten Urin von Überträgern von Ratten und Mäusen oder auch anderen Hunden. Durch solchen Urin verunreinigte Gewässer stellen eine Hauptansteckungsquelle dar. Auch Menschen, die mit infiziertem Tierurin in Kontakt kommen, können sich anstecken. Leptospirose ist eine gefährliche Krankheit, die ebenfalls tödlich verlaufen kann. Typische Symptome sind: Fieber, steifer Gang, Muskelschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Gelbverfärbung der Schleimhäute. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung der Leptospirose ist sehr wichtig. Die Diagnose wird über Blut- und Urinuntersuchungen gestellt. In vielen Fällen muss die Untersuchung 2–4 Wochen später wiederholt werden, um ein eindeutiges Ergebnis zu erhalten. Selbstverständlich wird bereits auf das Ergebnis des ersten Tests hin behandelt, auch wenn dies nicht eindeutig ist. Neben den Blut- und Harnuntersuchungen werden Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, um andere oder gleichzeitig bestehende Erkrankungen auszuschließen.

 

Zwingerhusten

Der Zwingerhusten beim Hund ist eine Infektionskrankheit, welche ansteckend ist. Erreger sind bestimmte Viren und Bakterien sowie Bakterienverwandte. Es können noch weitere Keime beim Ansteckungsprozess hinzukommen, die den Heilungsverlauf erschweren. Die Übertragung der Erreger erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Zwingerhusten/Hundehusten bricht aus, wenn das Abwehrsystem des Hundes durch Stressfaktoren geschwächt ist. Stress besteht beispielsweise bei Parasitenbefall, in einer Wachstumsphase, beim Zahnwechsel oder bei ungünstigen Wetterlagen. Wichtig zu wissen ist, dass Menschen mit Grippe Hunde anstecken können, umgekehrt jedoch nicht. Zwingerhusten/Hundehusten tritt häufig in Massentierhaltungen, Hundepensionen, Tierheimen und auch auf Hundeplätzen auf. Wenige Tage nach der Ansteckung treten Husten, Atembeschwerden und Nasenausfluss auf, Bronchien, Kehlkopf und Luftröhre sind entzündet. Häufig kommt der Husten sehr plötzlich als Attacke in Verbindung mit einem sehr starken Würgereiz. Das Allgemeinbefinden des Hundes ist in den meisten Fällen nicht beeinträchtigt, ebenso ist das Abschlucken von Futter problemlos. Bei schwerwiegenden Formen leidet der Hund unter fiebriger Lungen- und Brustfellentzündung. Der Hundehusten dauert 14 Tage oder auch nur wenige Tage an, allerdings gibt es auch Fälle, bei denen der Zwingerhusten mehrere Monate andauert und sogar zum Tod des Hundes führt. Ebenso ist es möglich, dass Folgeschäden an Herz oder Lunge bei schwerem Krankheitsverlauf oder langer Krankheitsdauer auftreten. Der Ausfluss aus der Nase ist zu Beginn wässerig-klar und kann durch bakterielle Erreger eitrig werden. Auch der Nasenausfluss kann unterschiedlich lang andauern. Bei Fieber und Nasenausfluss mit Eiter sollte man vom Tierarzt prüfen lassen, ob eventuell auch Staupe vorliegt.

 

Tollwut

Die Tollwut gehört zu den am längsten bekannten viralen Infektionskrankheiten, die über infizierten Speichel übertragen wird. Tollwut ist nicht heilbar und noch immer sterben jährlich weltweit zehntausende Tiere und Menschen. Zwar konnte die Krankheit in Deutschland durch Impfung eingedämmt werden, tritt aber immer noch auf. Für die Einreise nach Deutschland ist die Tollwut-Impfung daher absolute Pflicht und Voraussetzung.
Anzeichen für eine Tollwuterkrankung sind abnormes Verhalten, Beißwut, Lähmungen und Krämpfe, Schluckbeschwerden.

 

Wichtige Impfungen für Katzen sind:

  • Panleukopenie (Katzenseuche)
  • Katzenschnupfen
  • Leukose
  • Tollwut

 

Katzenseuche

Hierbei handelt es sich um eine hochansteckende Viruserkrankung, die gerade bei jungen Kätzchen sehr oft tödlich endet. Meistens beginnt die Krankheit mit Erbrechen und hochgradigem Fieber, danach stellt sich häufig unstillbarer Durchfall ein. Dieses Virus ist besonders gefährlich, da es äußerst widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse ist. Verseuchte Gegenstände können bis zu einem Jahr infektiös bleiben! Daher kann selbst der Mensch als indirekter Überträger fungieren. Schutz kann nur durch Impfung erreicht werden.

 

Katzenschnupfen

Dies ist ein Sammelbegriff für eine durch verschiedene Erreger hervorgerufene Atemwegserkrankung. Typisch ist der eitrige Augen- bzw. Nasenausfluss, Niesen und Husten. Das erkrankte Tier frißt nicht, weil es eventuell Fieber hat  und manchmal entwickeln sich Geschwüre auf der Zunge. Um dieser, in manchen Fällen nicht heilbaren Erkrankung vorzubeugen, ist eine Impfung unbedingt angeraten.

 

Leukose

Leukose ist eine mittlerweile bei uns sehr weit verbreitete Viruserkrankung, die durch direkten Kontakt mit erkrankten Katzen übertragen wird. Besonders tückisch ist, dass infizierte Katzen jahrelang gesund erscheinen. Deshalb ist es sinnvoll, vor der ersten Impfung einen Leukosetest durchführen. Die Symptome dieser Erkrankung sind sehr vielfältig, doch häufig kommt es zu einer Blutarmut oder einer Tumorerkrankung. Heilung ist keine möglich, daher steht auch hier die Vorsorge im Vordergrund.

 

Tollwut

Die Tollwut gehört zu den am längsten bekannten viralen Infektionskrankheiten, die über infizierten Speichel übertragen wird. Tollwut ist nicht heilbar und noch immer sterben jährlich weltweit zehntausende Tiere und Menschen. Zwar konnte die Krankheit in Deutschland durch Impfung eingedämmt werden, tritt aber immer noch auf. Für die Einreise nach Deutschland ist die Tollwut-Impfung daher absolute Pflicht und Voraussetzung.
Anzeichen für eine Tollwuterkrankung sind abnormes Verhalten, Beißwut, Lähmungen und Krämpfe, Schluckbeschwerden.
Die Schutzimpfung der Katze ist besonders wichtig, da so die Übertragungskette vom erkrankten Wildtier auf den Menschen unterbrochen wird. In Tollwutsperrbezirken ist die Impfung für die Katze unter Umständen lebensrettend, da frei laufende Katzen als tollwutverdächtig getötet werden können, wenn sie nicht die Tollwutimpfmarke mit der Jahreszahl der letzten Impfung am Halsband tragen.

 

BITTE FRAGT EUREN TIERARZT! Und lasst eure Tiere regelmäßig impfen.