Ronjo hat es endlich geschafft. Nach dem ersten Fehlgriff durfte er nun in seiner neuen Pflegestelle bleiben. Er hat nun 2 große Schwestern und bekommt alles was er braucht! Wir wünschen ihm alles Gute und dass seine Gesundheit ihm in Zukunft nicht mehr soviel zu schaffen macht.
Ronjo ist ein großer Schmuser. Er liebt Hunde, Menschen und Kinder – und Katzen erst recht. Diese zählt er definitiv zu seinen Freunden. Ronjo ist in einem angenehmen Maße aktiv und sehr kontaktfreudig. Er wird jedem Menschen ein treuer Freund sein, der sich bereit erklärt, ihm seine Fürsorge und Liebe zu schenken. Zwei Sachen muss der hübsche Ronjo jedoch noch lernen: nämlich das Stubenrein werden, sowie das an der Leine gehen.
Er ist ca. 45 cm groß und wiegt aktuell 16 kg. (Stand: Mai 2014)
Ronjo ist geimpft, gechipt, entwurmt und von Ektoparasiten befreit. Er ist nicht kastriert.
Seine Geschichte:
Hallo,
ich heiße Ronjo und ich war gerade 1,5 Monate alt als man mich in die Veterinärstation von Mostar brachte. Die Tierschützerinnen, die sich um mich dort kümmerten, nannten mich ein Naturtalent im „Die Aufmerksamkeit der Anderen auf sich lenken“. Obwohl in der Veterinärstation fünfzig andere Hunde mit mir zusammen untergebracht waren, hatten die Tierschützerinnen mit mir besonders viel zu tun. Ich weinte so laut nach ihrer Liebe, dass sie manchmal das Gefühl hatten, jemand ist bei mir, der mir weh tut. Mein größte (gefühltes) Problem zu der Zeit war nämlich die Tatsache, dass man mich in einem sehr kleinen Hundekäfig eingesperrt hatte und ich verstand nicht warum. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass man es tat, weil ich sehr krank war. Am nächsten Morgen aber lernte ich es richtig gut kennen, das krank sein. Ich bekam schlimme Bauchschmerzen und bald schmerzte mein ganzer Körper. Weinen konnte ich da nicht mehr. Ich bekam zahlreiche Infusionen, um nicht auszutrocknen, wie es die Tierschützerinnen sagten. Ich wog kein ganzes Kilo mehr und mir war so kalt. Ich zitterte am ganzen Körper. Ich war aber nicht der einzige Patient in der Veterinärstation von Mostar. Wir waren so viele und es gab Platzmangel. Einer von ihnen war mein Busenfreund Charly. Unsere Käfige waren nah aneinander gestellt und er sah wirklich sehr krank aus. Wir litten zusammen und ich hatte genau so viel Angst wie er, doch ich zeigte diese nicht so. Ich wollte für uns beide stark sein. Durch die Gitter schmiegte ich meinen Körper an den seinen, damit wir uns wärmen konnten, während wir so stark zitterten und erbrachen. Da mein Käfig so feucht war, bekam ich leicht eine Pilzerkrankung, durch welche mir mein ganzer Körper sehr wehtat. Nicht mal Aufrichten konnte ich mich, geschweige denn laufen, weil der Hautpilz so starke Wunden an meinen Pfoten verursacht hatte. Ich konnte nur liegen. Im Liegen essen und im Liegen ausscheiden. Doch trotz dieser schlimmen Lage war ich irgendwie glücklich zu wissen, dass, wenn ich jetzt auch sterben müsste, ich in dem Moment nicht alleine sein würde. Hier in der Veterinärstation hatte ich die Tierschützerinnen und meinen Freund Charly. Für meinen Charly wollte ich stark sein und darum beschloss eines Tages, mit ihm gemeinsam zu überleben. Ich fing erneut an laut nach den Tierschützerinnen zu weinen, damit sie mich retten, mich aus diesem Gefängnis befreien – und schau, eine Person tat es. Sie nahmen Charly und mich aus unseren Käfigen und brachten uns auf die Straße. Ich spürte die Sonne und dachte, das wäre nun unsere Rettung. Doch Autos schossen an uns vorbei, die Straße war laut und voller Gefahren. Also beschloss ich wieder laut zu weinen. Und siehe da, plötzlich spürte ich ein paar warme Hände, die mich hoch nahmen. Die Hände waren zart und liebevoll, doch die Stimme schimpfte. Aber nicht mit uns, nicht mit Charly und mir, sondern mit denen, die uns auf die Straße geworfen hatten. Die warmen Hände, die mich nun streichelten, waren die einer der Tierschützerinnen. Die Tierschützerinnen konnten es nicht akzeptieren, dass nach all dem Kampf, den sie für uns auf sich genommen hatten, wir nun unser sicheres Ende auf der Straße finden sollten. Also nahm eine der Tierschützerinnen Charly und mich zu sich. Und ab da ist unsere Geschichte eine hoffnungsvolle. Von so einem Ort hatte ich schon mit 1,5 Monaten und all die Zeit in der ich so laut geweint hatte geträumt. Wir lernten bei der Tierschützerin viele neue Dinge kennen. Wir lernten das Baden, Kuren für meine erkrankte Haut zu bekommen, was Vitamindrops sind und wie es sich anfühlt, in der Sonne unter sicherer Aufsicht und Schutz uns liebender Menschen zu spielen. Ich begann all das Schlechte, das Charly und mir passiert war, zu vergessen und freute mich nur noch über das, was wir nun hatten. Viel Liebe, gute Pflege und Fürsorge. Nur manchmal plagen mich nachts noch Alpträume von der schlechten Zeit, die ich erlebt hatte. Dann aber, wenn ich es merke, dass es nur ein Traum war, renne ich sofort zu meinem gut gefüllten kleinen Futternapf und vernasche all die Leckereien, die dort auf mich warten. Sicher ist sicher und das leckere Essen ist dann der beste Beweis dafür, dass es mir nun wirklich bei der Tierschützerin sehr gut geht. Ich träume nachts aber nicht immer nur von der schlechten Zeit, sondern auch von meinem neuen Zuhause, das in Deutschland mit Sicherheit auf mich wartet. Darum habe ich auch meine Pflegemama gebeten, mir einen „One-Way“- Flug zu buchen. Nun hoffe ich stark, dass sich meine Menschen bald bei Streunerglück melden, um mich in die Arme zu schließen. Ich verspreche auch, dann nicht mehr zu weinen. Aber wieso sollte ich es auch, denn in dem Moment wenn sie mich in ihre Arme schließen, werde ich wissen, dass ich mein vollkommenes Glück gefunden habe. Und meinem Charly wünsche ich das auch.