+++ Update 09.12.2021 +++

Seit Blackys OP sind jetzt schon gut zwei Monate ins Land gegangen. Seine Wunde heilt weiterhin gut und die Narbe sieht immer besser aus. Nachdem wir ihn gerettet hatten und sein tumorverseuchtes Bein entfernt werden musste, kann er nun endlich aufatmen und so langsam im Streunerdorf ankommen. Kurzzeitig fiel es ihm schwer, ohne sein viertes Bein aufzustehen, ganz ohne sich auf seinem vierten dicken Bein abzustützen – wer weiß, wie lange er sich schon damit gequält hat. Doch schon bald hatte er das Aufstehen ohne Probleme raus und kommt nun super mit nur drei Beinen zurecht.

Dem Menschen gegenüber Vertrauen zu fassen, fällt ihm noch immer schwer. Immer noch ist er skeptisch, wenn sich ihm einer nährt. Unsere Pflegerinnen vor Ort bemühen sich, ihm jeden Tag ein Stückchen näherzukommen und mittlerweile nimmt er das Fressen auch aus der Hand an. Anfassen lässt er zwar geschehen, aber genießen kann er es noch nicht wirklich. Blacky benötigt einfach noch ein bisschen Zeit, die Geschehnisse zu verdauen und sein Glück endlich anzunehmen. Aber wir sind uns sicher, dass er immer mehr Vertrauen fassen wird, schon bald in die Vermittlung darf und dann endlich nach Deutschland in sein Forever-Home reisen kann.

Ihr möchtet Blacky mit einer Patenschaft unterstützen?
Dann meldet euch über unsere Website über Patenschaften oder schreibt uns einfach eine Mail an kontakt@streunerglueck.de.

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„Man kann nicht alle Tiere der Welt retten, aber Blacky konnten wir retten!“

Als ich an meinem letzten Tag als Volunteer im Streunerdorf zum Hunde füttern auf die Straßen von Mostar ging, haben mich viele liebe und süße Hunde begrüßt und sich freudig auf das mitgebrachte Futter gestürzt. Einer dieser Hunde war „Blacky“. Im Gegensatz zu den anderen fitten Hunden sah Blacky schrecklich aus. Er hatte eine dicke, fette Beule am Bein und generell konnte er eines seiner Hinterbeine gar nicht mehr benutzen. Wahrscheinlich irgendwann mal vom Auto angefahren. Auch war er sehr dünn und gegenüber mir eher zurückhaltend und ängstlich. Schnell war klar, dass er zum Tierarzt muss, aber er war so skeptisch und ängstlich.

Was hat er wohl schon alles durchmachen müssen? Er tat mir so unendlich leid. Ich hätte heulen können. Wenn er weiterhin hier auf der Straße bleibt, wird er früher oder später sterben. An dem Abend konnte ich ihn leider nicht mehr einfangen … Ich konnte kaum schlafen und habe die ganze Zeit gedacht, ich kann ihn doch nicht auf der Straße lassen … dennoch, dort draußen sind noch mehr kranke Hunde … man sieht sie leider überall … man kann nicht immer alle retten. Doch ich wollte noch nicht aufgeben! Am nächsten Tag dann also ein neuer Versuch. Wieder nichts. Es war zum Haare raufen. Wenn er doch nur wüsste, dass wir nur das Beste für ihn wollen. Mittags ein neuer Versuch.

Endlich – ich hatte unglaubliches Glück. Er schlief mit ein paar anderen Streunern auf einer Wiese vor einer Firma. Ich legte ganz vorsichtig die Schlinge über den schlafenden Blacky, der tief und fest schlief. Als er dann aufschreckte, hatte ich ihn … aber er wollte nicht, wehrte sich, schnappte auch etwas um sich. Er wusste nicht, dass ich ihm nur helfen wollte. Leider mussten wir ihn ins Auto zerren, tragen war keine Option, da er einfach zu panisch war. Wir brachten ihn sofort zum Tierarzt. Schnell war klar, dass das Bein wahrscheinlich nicht mehr zu retten ist. Es hieß aber weiterhin warten, bis er richtig untersucht werden kann. Ich setzte mich neben seinen Käfig. Er schaute so traurig. So, als ob er schon aufgegeben hätte. „Wir wollen dir nur helfen! Bald geht es dir besser, du wirst schon sehen“, flüsterte ich ihm zu. Am nächsten Tag dann die Ernüchterung. Die Tierärzte meinten, dass Blacky einen riesigen Tumor am Bein hat, wo die einzige Möglichkeit Amputation ist. Die Operation wäre aber erst vier Tage später möglich. Eigentlich haben wir gerade gar keinen Platz mehr im Streunerdorf, es platzt momentan aus allen Nähten. Es wurde aber zum Glück trotzdem irgendwie Platz geschaffen – Emica macht es möglich, wie immer irgendwie!

Ich war so erleichtert. Ich durfte ihn also noch am Nachmittag ins Streunerdorf bringen, damit er etwas zur Ruhe kommen konnte und nicht vier Tage beim Tierarzt in der Box sitzen musste. Wir wollten aber noch einmal auf Nummer sicher gehen und so brachte Emica Blacky am Montag nach Sarajevo, um das Bein noch einmal zu röntgen, um wirklich sicher zu gehen, dass Amputation die einzige Möglichkeit ist. Ich musste leider davor wieder zurück nach Deutschland fahren. Auch dieser Tierarzt bestätigte uns die Diagnose. Es wurde noch die Lunge geröntgt, um sicherzugehen, dass es noch nicht gestreut hat. Bisher sieht es gut aus. Daumen weiterhin drücken!!!

Sein Bein wurde amputiert und jetzt kann er endlich genesen.

Im Streunerdorf wird er gepflegt und gehegt und bekommt alle Medikamente, die er benötigt. Die Operation und Nachsorge sind natürlich nicht gerade günstig. Eigentlich mussten wir davor schon jeden Cent umdrehen … jetzt ist noch einmal ein ordentlicher Batzen hinzugekommen. Wir freuen uns tierisch über jeden Unterstützer, der uns hilft, die Kosten zu tragen und Blacky die Daumen drückt, dass er bald wieder fit und fidel ist – auch mit nur noch drei Beinen. Bitte helft uns, die Kosten zu stemmen.
Vielen Dank!

Vereinskonto: Streunerglück
Verwendungszweck: Hilfe für Blacky
IBAN: DE14 2004 0000 0886 6030 00
BIC: COBADEFFXXX
Paypal: spenden@streunerglueck.de