Aliko

„Liebe mich dann am meisten, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am nötigsten.“
– Helen Adams Keller

Solange sie jung sind, sind sie alle süß. Fröhlich tapsen sie hinter uns her und entdecken neugierig die Welt. Doch schleichend pirscht sie sich heran, die Pubertät, und wenn sie da ist, fragen wir uns nicht selten: Warum? Fordernd poltert sie an die Tür, die wir am liebsten gar nicht öffnen möchten. Wie gerne würden wir kurz vorspulen bis zum erwachsenen, gereiften Hund – aber nein! Es nützt nichts, denn da ist sie, dreist, verwirrt und laut, und sie ist nicht zu übersehen …

Ungläubig und beschämt stehen wir daneben, wenn der Pubertäter an der Leine pöbelt, dem Nachbarn ans Hosenbein pinkelt oder seiner ehemals besten Freundin heißblütig seine Liebe gesteht. Wird es jetzt immer so sein?

Aliko ist der einzige Rüde von insgesamt 6 Geschwistern, die 2021 mitsamt ihrer Mama nach Deutschland ausreisen durften. Aus dem zarten Welpen von damals ist inzwischen ein stattlicher Rüde geworden, der alterstypisch nicht nur seine körperlichen, sondern auch seine mentalen Grenzen sucht.

Diese Grenzen sollte er in seinem neuen Zuhause auf jeden Fall finden, um die Klippen seiner Jugend sicher zu umschiffen.

Aliko möchte aber nicht nur artgerecht, sondern vor allem auch individuell ausgelastet werden. Die Zusammenarbeit mit einem (erfahrenen) Trainer würden wir begrüßen. Das Training sollte jedoch nicht erst auf dem Hundeplatz, beim Social Walk oder im kontrollierten Freilauf beginnen, sondern schon im Alltag ansetzen, in den eigenen vier Wänden. Denn auch hier hat Aliko viele Fragen, die zuletzt offenbar häufig unbeantwortet geblieben sind.

Der kommunikationsstarke junge Rüde braucht einen erfahrenen Hundemenschen – eine Bezugsperson, die sich viel Zeit nimmt, ihm die Hausregeln zu erklären, wenn es sein muss immer wieder aufs Neue. Seine bisherige Familie konnte hier bereits einiges erreichen. In dieser sensiblen Phase seiner Entwicklung braucht Aliko aber offenbar mehr Unterstützung, als seine Familie ihm aktuell geben kann. Vor allem muss er lernen, dass die Kooperation mit dem Menschen sich lohnt und er sich auf die Erfahrung und Weitsicht seines Zweibeiners verlassen kann.

Da Aliko mit Umweltreizen vertraut ist, braucht er keine vollkommen ländliche Umgebung zum Glücklichsein. Zu trubelig sollte es jedoch auch nicht sein. Ein Zuhause am Rand einer Kleinstadt wäre genau das Richtige für ihn – ein Haus mit Hof (und Garten) sein Hauptgewinn.

Auch dem Landleben könnte Aliko etwas abgewinnen. Denn Pferde, Rinder, Schafe und Co kennt und mag er. (Hundeerfahrene) Katzen dürfen im neuen Zuhause gerne vorhanden sein. Ein souveräner Ersthund täte ihm – Sympathie vorausgesetzt – sicher gut.

Kinder sollten alt und standfest genug sein, um Alikos Grenzen zu respektieren und im Überschwang nicht von ihm mitgerissen zu werden.

Wer hat Zeit und Lust, mit unserem Aliko zu arbeiten? Wer kann ihm die Sicherheit bieten, die er jetzt so dringend braucht?

Aliko ist über 70 cm groß und ca. 40 kg schwer. Er ist gechippt, geimpft und kastriert und kann gerne in seiner Pflegestelle kennengelernt werden.