Unser kleiner Leonardo ist zusammen mit seinem Flöckchen eine rheinische Frohnatur in 50996 Köln geworden. Er bringt den Schwung, das Chaos in die Bude, gut dass Flöckchen dabei ist. Alles Liebe, Du kleiner Chaosprinz!
Leonardo sucht inspirierendes neues Umfeld
Verehrte Kunstfreunde, Gönner, Wegbegleiter!
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin überrascht. Mehr als 500 Jahre war ich fort. Erst kürzlich bin ich wiedererwacht – als Katze! Ich muss schon sagen, das ist Humor ganz zu meinem Pläsier! Denn wie könnte ich meine Studien besser fortsetzen als mit den hochspezialisierten Sinnen eines Stubentigers? So kann ich die Vorzüge des Zusammenlebens mit euch Menschen genießen, ohne auf die scharfe Beobachtungsgabe meiner Ahnen verzichten zu müssen. Schon in meinen Jahren als Künstler und Naturforscher stand für mich außer Frage: „Jede unserer Erkenntnisse beginnt mit den Sinnen.“
Meine aktuelle Unterbringung ist annehmbar, Kost und Logis sind immerhin gratis. Meine Mitbewohner sind recht unterhaltsam und auch meine Gastgeberinnen sind ganz zauberhaft.
Dennoch zieht es mich innerlich weiter. So vieles will von mir noch entdeckt und erforscht werden. Meine inständige Hoffnung ist es, meine naturphilosophischen Studien in einem inspirierenden Umfeld fortsetzen zu dürfen. Damit wir uns nicht missverstehen, möchte ich kurz beschreiben, was ich mir vorstelle.
Zu einem gesunden Lebenswandel gehören nicht nur 2 bis 3 ausgewogene Mahlzeiten am Tag, sondern auch ein gewisses Maß an Leibesertüchtigung, um den Körper in Form zu halten und den Geist zu beleben. Schon der selige Juvenal wusste schließlich: Ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper. Was liegt da näher als eine Tour de Passerelle – Ihr nennt ihn glaube ich Catwalk? – oder eine ausgedehnte Jagd nach Spielmäusen und Flummibällen? Zur Rekreation würde ich mich gerne in eine Hängematte oder einen Kratzbaum zurückziehen. Auch Höhlen bieten laut dem seligen Platon schon mal überraschende Einsichten. 😉
Als Künstler und Forscher liebe ich zwar ab und an die Stille. Doch weitaus mehr zieht es mich zu Gleichgesinnten und Artverwandten hin, ob Zwei- oder Vierbeinern. Auf die Gesellschaft eines Artgenossen kann und mag ich daher nicht verzichten. Bevor es daran scheitert, bringe ich sehr gerne einen Freund aus der Heimat mit. Denn erst die Auseinandersetzung mit einem Gegenüber, der Dialog mit einem Freund bringt das Beste in mir zum Vorschein.
Einer Sache bin ich inzwischen gänzlich überdrüssig: dem Leben auf der Straße. Nachdem ich so viel Glück hatte, erneut in diese schöne Welt zurückzukehren, möchte ich Fortuna nicht überstrapazieren. Sondern meine zweite Chance einfach genießen.
Als mein Gönner musst du kein Künstler oder Naturforscher sein. Aber offen genug, dich von mir inspirieren und auf neue Wege führen zu lassen. Denn ein Visionär, das bin ich immer noch. Und als solcher bin ich überzeugt: Uns steht eine fantastische gemeinsame Lebensreise bevor. Möge sie in Bälde beginnen.
Hochachtungsvoll
Leonardo di Mostar
P. S.: Leonardo ist gechippt, geimpft und ausreisefertig.