…heute erzählt von Eio:

Eine Geschichte die mich immer noch zu Tränen rührt!
Es fing alles im Herbst an, als Steffi im Stall zu mir kam..
Sie hat erfahren, dass ein Hund entlaufen ist, ganz in der Nähe von uns. Wir waren beide sehr aufgeregt und Steffi hatte einen Kontakt bekommen mit dem sie sich mal treffen sollte. Bei uns stand fest, wir MÜSSEN helfen!
Steffi berichtete mir in den nächsten Tagen, dass dieser Hund wohl schon öfters abgehauen sein soll, von der eigentlichen Besitzerin. Doch die sogenannte „Besitzerin“ kümmerte sich kein Stück darum. Warum denn auch, man kann sich ja auch einen neuen Hund holen, ist ja viel einfacher. Dies tat Sie dann auch. Wir waren fassungslos und konnten so etwas nicht verstehen..
Wir erfuhren, dass dieser Hund schon öfters aus dem Tierheim vermittelt wurde und immer wieder als Fund Hund zurückkam (wie auch immer so etwas bei einer Tierheimvermittlung passieren kann). Dieses arme Geschöpf tat uns so leid. Das was die arme bis jetzt hatte war definitiv kein Leben. Sie hieß inzwischen Inka, doch wie viele Namen hatte sie schon? Das kann uns nur Inka beantworten.
Wir erfuhren immer mehr und lernten 3 tolle Helfer kennen kennen.
Einer von ihnen lebt auf einem Grundstück, wo Inka jeden Tag zum Fressen kommt. Er kümmert sich rührend um sie, soweit es natürlich ging. Inka war scheu und zwar mindestens genauso wie die Rehe die dort immer im Garten waren. Keiner von uns wusste was dieser arme Hund durchgemacht hat und im Moment durchmachen muss. Wir gaben Paul Futter für Inka, waren jeden Tag vor Ort und schauten nach was es neues gibt. Paul hatte inzwischen mit Susi eine Nachtsicht Wildkamera am Baum aufgehängt.
Nun können wir jeden Tag gucken wann Inka sich an der Futterstelle aufhält wie sie sich bewegt, wie sie aussieht. Einfach alles. Ihr könnt mir glauben es war Adrenalin pur! 
Wir erfuhren das Inka nicht kastriert sein soll und nun auch noch läufig wäre…wir hatten alle Panik. Nicht das sie noch gedeckt wird und bei den Temperaturen…oh Gott 1000 Gedanken.
Ich meine ich habe diesen Hund noch nie live gesehen, angefasst oder sonstiges. Aber die Bindung zu ihr war so stark.
Meine Idee war dann, wenn sie denn nun wirklich läufig ist, müsste Inka eigentlich auf unkastrierte Rüden bzw. den Geruch des Urins anspringen. Gesagt, Getan…ich fuhr also los und holte meinen unkastrierten Boxer-Mix Rüden namens Spike. Steffi war weniger begeistert da sie eher Angst vor großen Hunden hat. (Aber selber Hundemutti eines 35 cm „großen“ Spaniers ist 😉 )
So schnell konnten wir gar nicht gucken wie der Gute Kerl alles markiert hat 
Wir versteckten uns in dem leer stehenden Haus direkt neben der Futterstelle. Nach ein paar Stunden warten, kam sie nun endlich.zu ihrer gewohnten Zeit (diese konnten wir ja aus den Kamera Aufnahmen entnehmen).
Das Warten hatte sich gelohnt! Wieder Adrenalin pur, stockender Atem und Gänsehaut am ganzen Körper. Sie ist wunderschön, einfach ein Traumhund. Man würde am liebsten einfach raus gehen und sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass alles gut wird. Leider unmöglich..
Das scheue Reh roch überall und an jedem Busch an dem mein Großer sich erleichtert hat und an vielen Stellen markierte sie über. War das ein Zeichen…?!
Inka frisst ihr Fressen und verschwand in der Dunkelheit so schnell wie sie aufgetaucht war.
Ich kam also jeden Abend mit meinem Spike her und ließ ihn alles markieren. Er gab Inka wohl ein gutes Gefühl, sie sah auf den Videos schon ein bisschen entspannter aus.
Es war nun schon eine ganze Zeit vergangen und es musste eine neue Idee her, denn so kommen wir nicht weiter. Inka war immer noch scheu wie ein junges Reh.
Eine der Helferinnen, mit der wir auch fast täglich in Kontakt waren und ihr neue Infos zukommen ließen, hatte eine Idee. Ein paar Tage später gab sie uns den Kontakt von einem erfahrenen „Hundefänger“. Steffi kontaktierte ihn und fand heraus, dass dies unser Mann ist. Er arbeitet mit vielen Wildparks zusammen hatte bisher etliche Hunde gefangen…
Der „Hundefänger“, ein herzensguter Mensch, kam bei uns vorbei. Wir schilderten ihm bereist viel am Telefon aber in der Realität, sieht das ja alles nochmal anders aus. Er hörte sich alles an und sah sich die Gegebenheiten an.
Kurz und knapp: „Ja.. da müsst ihr mit einer Lebendfalle arbeiten“
Falle?!? Oh Gott Lebend?! Kling schon mal gut. Wir haben alle 4 noch nicht mit so etwas gearbeitet, ob Inka dort rein geht? Was passiert wenn es schief läuft? Hat sie dann noch mehr Angst? Es waren schon wieder tausende Gedanken in unseren Köpfen.
Doch Heino (der Hundefänger) war sehr locker und nahm uns unsere Anspannung. Der gute Mann erklärte uns genau, wie wir was machen müssen.
Nun drängte die Zeit auch langsam. Inka sollte zum Abschuss frei gegeben werden, da nebenan eine 4-spurige Hauptstraße verlief, die sie jeden Tag überquerte.
Steffi nahm Verbindung mit dem zuständigen Ordnungsamt auf. Sie erklärte denen das wir an der Sache dran sind und das wir es sicher schaffen. Der nette Herr vom Ordnungsamt willigte ein, gab uns noch etwas Zeit und wir sollten anrufen sobald wir sie haben. Wir waren überglücklich. 
Jetzt muss nur noch geregelt werden wer den Hund bekommt wenn sie gefangen ist. Die eigentliche „Besitzerin“ wollte Inka nun wieder haben. Aber das liesen wir nicht zu, nicht wieder zurück in die Hölle. Wenn wir sie haben, soll sie endlich erfahren was Leben ist!
Die Zeit drängte nun wirklich es sind etliche Monate vergangen. Es liegt inzwischen auch Schnee und wir haben nachts Minusgrade. Jeden Abend liege ich im Bett und denke an die kleine Maus.
Wir hielten uns an Heino´s Worte und Anweisungen. 
Jeden Tag etwas Gerümpel um die Futterstelle stellen, jeden Tag ein bisschen mehr. Stühle, Draht eine Schubkarre sogar ein altes Bügelbrett stand nun dort. Inka musste lernen, durch die Enge zu gehen um an ihr Futter zu kommen. Sie lernte schnell und wir konnten nun endlich die Falle abholen.
Eine der Helferinnen hat sich bereit erklärt dies zu machen, mit einem riesigen Transporter. Zu Fünft holten wir die große Falle aus dem Transporter und bauten sie auf. Ganz wichtig war, dass das Gerümpel wieder so steht wie vorher, damit Inka keinen Verdacht schöpft.
Die Nacht legten wir uns auf die Lauer…
Stunden warteten wir. Wir beobachteten jede Regung, jeden Mucks. Da es ihre reguläre „Fressenszeit“ war, müsste sie bald kommen. Und eh wir uns versahen schepperte es. Ich bekomme immer noch Gänsehaut wenn ich daran denke. 
Sabine schrie: „ Sie ist drin, Sie ist drin“! Susi und Paul waren ganz aufgeregt und Steffi war sprachlos und schaute mich verdutzt an. Wir gingen nun raus. Steffi informierte aufgeregt und stotternd den Herrn vom Ordnungsamt, der sich mit seinem Kollegen gleich auf den Weg machte. 
Wir mussten Inka nun mit der Falle in die Garage tragen, damit wir sie auch sicher aus der Falle bekommen und nicht wieder abhauen kann.
Ich griff an die Gitterstäbe ohne daran zu denken, dass sie mich vielleicht beißen könnte. Mit ihrer Reaktion hatte ich garnicht gerechnet. Sie schmiss sich gegen meine Hände, ich konnte sie kraulen und Inka suchte Schutz bei mir. Ein unglaubliches Gefühl. Wir trugen sie in die Garage und ich setzte mich daneben. Nun hieß es warten bis das Ordnungsamt da ist. Diese Zeit war unbeschreiblich. Wir waren llücklich, aufgeregt, erleichtert. Alles zugleich. Sie ließ sich von mir streicheln, aber sie hatte Angst, das sah man ihr an.
Als das Ordnungsamt da war, kamen sie rein und machten ihr ein Halsband und eine Leine um. Sie gingen mit ihr los. Völlig entspannt…Inka wollte nicht abhauen, aber sie brauchte Zeit. Die netten Männer vom Ordnungsamt gaben ihr diese und somit sprang sie irgendwann von alleine in den Kofferaum.
Sie kam nun leider zurück ins Tierheim, zur Verwahrung und zur Klärung des Besitzes. Nach ein paar Tagen konnten wir sie abholen. Wir haben gekämpft und gewonnen. Inka muss nie wieder dorthin zurück und kann ihr eigenes Leben beginnen.
Um ihr zu helfen bekam sie erst einmal einen neuen Namen, mit Inka verbindet man nur schlechtes und böses und somit wurde sie meine kleine „Amy“. Behalten konnten wir sie leider nicht, man braucht viel Zeit für Amy und sie braucht einfach Platz. Dies konnten wir ihr nicht bieten. Eine Woche später war eh eine Reise nach München geplant. Wir hatten dort eine Super Pflegestelle die sie nehmen würde. Also stiegen Steffi, Amy und ich in die Bahn und fuhren los. Wir fuhren los in Amy´s neues Leben..!
Diese ganze Aktion hat über 8 Monate gedauert doch nun hat sie es geschafft und hat sogar ihre eigene Familie gefunden, die ihr alle Zeit der Welt gibt und mit ihr arbeitet. Sie macht immer mehr Fortschritte. Ob sie wieder ein ganz normaler Hund werden kann, werden wir sehen.
Sie wird immer ein Platz in meinem Herzen haben und mir werden auch immer wieder die Tränen bei dieser Geschichte kommen. Denn dieser Hund ist für mich ein Held, ein Held der so viel Schlechtes durchgemacht hat, aber zum Ende hin trotzdem gewinnen konnte.