Evakuierung Streunerdorf

Manchmal denkt man „schlimmer kann es nun wirklich nicht mehr kommen“ und dann spielt einem das Leben doch wieder einen Streich.

Seit dem Tod von Joza im letzten Jahr haben wir uns immer wieder darüber Gedanken gemacht, was der Grund gewesen sein könnte, denn ihr Tod hat uns alle überrascht.

Einige Zeit später folgte unser Pody.

Ein großer Schock für uns alle. Wir haben so gekämpft und doch mussten wir ihn am Ende auch gehen lassen – seine Organe haben versagt.

Immer wieder haben wir auch Welpen verloren, aber im Auslandstierschutz ist das leider nichts Ungewöhnliches. Aber wir wollten das nicht einfach so hinnehmen.

Wir haben viele mögliche Ursachen überprüft:
Parvoviren, die häufig für das Sterben von Welpen verantwortlich sind, wurden nie nachgewiesen.

Das Futter haben wir gekauft, oder durch Spender erhalten. Selbstgekochtes oder Reste von Restaurants gab es bei uns im Streunerdorf schon lange nicht mehr.

Aber eine Quelle ist uns nie in den Sinn gekommen und diese Quelle bedarf jeder Hund, jedes Lebewesen….

Einen Verdacht hatten wir erst, als unsere kleine Prinzessin Nayla nach einem Ausflug ins Streunerdorf krank wurde, nachdem sie dort Wasser getrunken hatte.

Tina zählte sofort 1 + 1 zusammen.
Sie nahm eine Wasserprobe und brachte sie zu einer Bekannten, die in der städtischen Gesundheitsbehörde arbeitet.

Das Wasser wurde untersucht und Tina bekam einen Anruf, bevor das Ergebnis auf Papier gebracht wurde, denn zu gefährlich ist der Befund: Ecolibakterien und noch andere Bakterien wurden nachgewiesen .

Die Hunde dürfen ab sofort keinen einzigen Schluck mehr davon trinken!

Am Montag werden wir den genauen Prüfungsbericht bekommen.

Nach all dem Stress, den wir in letzter Zeit schon durch neue Bestimmungen der Behörden hier und in Mostar, mit täglich neuen Hunden, angebunden an den Toren unseres Streunerdorfs, durch täglich neu erkrankte Hunde, durch unseren eigenen Stress in jedem einzelnen unserer Leben neben dem Tierschutz hatten, war das das I – Tüpfelchen.

Diesmal haben wir keine Zeit, um in Ruhe nach der perfekten Lösung zu suchen, es muss jetzt ganz schnell gehen, sonst verlieren wir noch mehr unschuldige Fellnasen, denn die Welpen erwischt es immer als erstes.

Unser Vermieter legt uns schon seit langer Zeit Steine in den Weg, kämpfen wir doch seit Monaten um eine Sickergrube im Streunerdorf.

Den brauchen wir also gar nicht fragen, ob er an der Wasserrohrleitung vom Brunnen etwas ändern würde.

Noch mehr Geld in das Mietobjekt zu investieren, von dem wir nicht wissen, wie lange wir es überhaupt noch mieten können, macht auch keinen Sinn.

Ebenfalls seit Monaten sind wir schon auf der Suche nach einer anderen Unterbringung, haben uns schon Grundstücke zum Kauf angeschaut und erste Gespräche geführt,denn es hing immer das Damoklesschwert über uns, von unserem Vermieter von jetzt auf gleich vor die Tür gesetzt zu werden.

Wo sollten wir dann mit all unseren Schützlingen hin?

Wer uns und unsere Arbeit kennt, weiß, dass wir ja ein STREUNERPOWER-behaftetes Team sind: Aufgeben gibt es bei uns nicht und wir werden nicht darauf warten, dass die nächste Fellnase aufgrund des verseuchten Wassers über die Regenbogenbrücke geht.

Relativ schnell haben wir uns also für die einzig richtige Lösung entschieden: wir werden das Streunerdorf auflösen. Nicht aufgeben, sondern woanders wieder aufbauen.

Bis wir das geeignete Grundstück gefunden haben, und das muss jetzt schnell gehen, werden wir alle Hunde in unsere Quarantänestation nach Gradiksa bringen.

Einen ganzen Bereich können wir dort nutzen und sind Daliborka Colic von „SOS vergessene Pfoten e.V.“ für Ihre Unterstützung unsagbar dankbar.

Im Mai haben wir uns die Quarantäne in Gradiksa angeschaut und waren begeistert – so etwas möchten wir auch aufbauen.

Sehr sauber und ordentlich sieht es dort aus. Die Hunde haben uns alle fröhlich begrüßt .

Es war eine unglaublich positive Stimmung.

Schon damals überließen wir unsere drei kleinen Engel, die wir an der Bergstraße gerettet hatten, gerne in der Obhut von Vesna und Maja.

Gemeinsam ist man stark und schafft noch viel mehr und Daliborka ist schon lange eine treue Hilfe an unserer Seite.

Tja und nun geht es schneller als gedacht!!

Jetzt heißt es wieder „anpacken“, alle Kräfte mobilisieren und ganz wichtig – Spender akquirieren!

Die Ärmel hochkrempeln und vor allem für all unsere Streuner ein Zuhause finden!

Nun kommt das Streunerdorf 2.0 und da brauchen wir noch mehr STREUNERPOWER denn je!!!

Wenn ihr uns schon jetzt helfen wollt damit wir dieses große, unerwartete neue Projekt stemmen können, dann könnt ihr uns jederzeit und sehr gerne mit ein paar Euro unterstützen.
Es wird einiges auf uns zukommen und wir sind über jede noch so kleine Hilfe mehr als dankbar.

Streunerglück
Verwendungszweck: Evakuierung Streunerdorf
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