… heute erzählt von Chrissi und Tina:
Heute möchte ich euch von unserem Tag hier in Mostar berichten, der anders verlief als geplant. Wir sind am Dienstag gelandet, denn es ist uns wichtig, den persönlichen Kontakt zu unseren Tierschützern vor Ort zu pflegen. Wir trafen unsere Schützlinge, die ihr durch unsere Homepage alle kennt und waren froh, dass es allen gut geht. Dann ging die Fahrt in die Veterinärstation und die Besuche dort sind leider immer nicht so erfreulich. Auch dort sahen wir einige „alte Bekannte“ und wieder neue Streuner, die auf dem Plateau oder an Ketten untergebracht sind. Als wir in die Nähe des kleinen Verschlags kamen, in dem die Welpen untergebracht sind, kamen sie uns schon entgegengesprungen. In dem kalten dreckigem „Raum“ saßen sie auf von Urin durchgeweichten Kartons oder Betonboden in ihrem eigenen Kot und der Gestank war schlimm. Wir nahem jeden auf den Arm und schenkten ihnen wenigstens ein paar Minuten Liebe und Streicheleinheiten. Als ich die kleinste und schwächste hochnahm, kuschelte sie sich zwar sofort in meine Halsbeuge, blieb dort aber einfach nur liegen. Nicht mal den Leckerlie mochte sie fressen und als ich sie so an mir spürte, kamen mir die Tränen. Ich hab ihr zugeflüstert, dass ich ihr verspreche, sie dort rauszuholen und dass sie keine Angst mehr haben soll. Schweren Herzens setzte ich sie wieder zu den Anderen und wir mußten die Vet verlassen. Gestern waren wir nicht dort, aber als wir heute mit Futter und neuen Streicheleinheiten ankamen, mußte ich mein Versprechen halten, aber leider anders als geplant. Wir fanden sie tot zwischen den anderen Kleinen. Natürlich wissen wir alle, dass es unter diesen Bedingungen dazugehört, aber es zu wissen oder das kleine Wesen dann wirklich tot zu finden, ist eben doch etwas anderes. Ich konnte mein Versprechen ihr gegenüber nicht halten, aber wenigstens die anderen sollten eine Chance bekommen. Nach einigen Gesprächen beschlossen wir, die anderen Welpen von dort wegzubringen. Sie zurückzulassen hätte für sie alle wahrscheinlich den sicheren Tod bedeutet. Wir konnten bei einer unserer Tierschützerinnen einen Stall organisieren und so brachten wir sie in Sicherheit. Dort angekommen, haben wir alle gebadet, getrocknet, sie gewärmt und gefüttert, sie bekamen ihre Wurmkur und erstmal gutes Futter. So gestärkt durften sie ihr neues Quartier beziehen und für morgen früh ist der Tierarzt bestellt, um sie alle zu untersuchen. Ich hoffe so sehr, dass sie die Nacht alle überleben. Wir wissen, dass wir nicht alle Hunde retten können und das nicht jedes Versprechen erfüllt werden kann, aber für diese Kleinen kann nun vielleicht eine bessere Zukunft beginnen. Sie dort in der Vet zu lassen und sie somit aufzugeben, war einfach nicht möglich! Ich bitte euch aus tiefstem Herzen uns zu helfen, damit sie ihre eigenen Familien finden können, in denen sie aufwachsen, wie es sich für Welpen gehört- mit Spass am Leben und Lernen, einem eigenem Körbchen, geregeltem Futter und ganz viel Liebe und Zuneigung. Schaut sie euch an, vielleicht ist genau einer von ihnen der Hund, auf den ihr wartet? Und wenn nicht, teilt diesen Beitrag, da vielleicht jemand anders sich verliebt! Für einige von ihnen suchen wir noch Namenspaten und wer eine Patenschaft für Futter und Impfungen übernehmen möchte, meldet sich einfach. Unser Rückflug ist für Dienstag geplant und bis dahin sind wir für die Kleinen da und ich werde für die nächsten Tage erstmal Futter besorgen, damit es ihnen an nichts fehlt. Aber mitnehmen können wir sie noch nicht und bis zu ihrer Ausreise wird es noch ein bißchen dauern. Wir wissen aber, dass sie bei Darija in den besten Händen sind und wir sie mit eurer Unterstützung hier gut versorgen können, bis sie ihre Familien gefunden haben! Und wer einem von ihnen als Pflegestelle ein vorübergehendes Zuhause bieten kann, ist herzlich Willkommen in der Streunerglückfamilie!
Liebe Grüsse aus Mostar von allen 2- und 4-Beinern