… heute erzählt von Steffi (Muc):
Am 11. Januar war es so weit: Die ersten Streuner haben mit uns ihren Weg nach Deutschland und somit in ein neues Leben angetreten. Heute möchte ich euch daher gern berichten, wie dies so aus Sicht eines Helfers abläuft…
Als ich vor ein paar Wochen von Andrea gefragt wurde, ob ich bei der Tour dabei sein möchte, habe ich nicht lange überlegt und sofort zugesagt. Ich weiß aus Erfahrung, dass eine solche Tour für alle Beteiligten zwar sehr anstrengend, aber auch eine wundervolle Erfahrung ist!
Dann, kurz vor Weihnachten, als ich schon wusste, dass die Tour vor der Tür steht, habe ich bei Facebook den Hilferuf für eine Pflegestelle für Spero gesehen und mich kurzerhand entschlossen, ihn bei mir aufzunehmen. Plötzlich stand also nicht nur mehr eine Tour vor der Tür, sondern auch mein erster Pflegehund! Nun war die Vorfreude kaum noch zu bändigen.
Je näher der Zeitpunkt rückte, desto mehr wurde herumtelefoniert, organisiert und geplant. Schließlich gilt es bei einer solchen Tour um viele liebevolle Hunde, die wohlbehalten ans Ziel kommen sollen und vorher alle eine passende Familie benötigen, die sie hier in Empfang nehmen, sowohl Pflege- als auch finale Familien. Als „einfache Fahrerin“ habe ich nur einen Bruchteil der Organisation, die hinter einer solchen Tour steckt, mitbekommen, aber das hat schon gereicht, um einen Gesamteindruck zu kriegen was alles bedacht werden muss: Man braucht Fahrer, Autos, Familien für die Hunde, Spenden, Papiere und natürlich müssen alle Hunde geimpft, gechipt und auf Mittelmeerkrankheiten getestet sein. So, und nun am besten noch alles so günstig wie möglich, damit man am Ende des Tages möglichst viel Geld für die Versorgung der Hunde übrig hat und es nicht für Mietwagen, Maut und sonstige Bürokratie drauf geht. Ihr seht, es steckt viel dahinter und ist nicht einfach nur losfahren, irgendwelche Hunde nach Deutschland karren und gut ist.
Am Tag der Fahrt ging es dann früh los. Treffen war um sieben Uhr beim Autoverleih, da jeder Fahrer persönlich seinen Führerschein vorlegen musste. Dann gings mitsamt der beiden Mietwagen sofort weiter zu Andrea, um dort die Autos hundegerecht auszustatten und die Spenden einzuladen. Alles zack zack, um im Zeitplan zu bleiben. Naja, so war zumindest die Idee, aber eine kurze Kaffeepause um die Uhrzeit an einem Samstag haben wir uns dann doch noch genehmigt. 😉 Dann noch schnell alle auf Klo und um kurz vor halb neun haben wir vier Fahrerinnen -Andrea, Heike, Sina und ich- uns dann mit zwei Autos auf den Weg nach Kroatien gemacht. Claudia und Steffi, die beiden Helferinnen aus Hamburg, sind am Vorabend angereist, da sie nach unserer Rückkehr aus Kroatien eine lange Fahrt nach Hamburg vor sich hatten. Die beiden haben also den Tag in München verbracht, um Energie zu tanken und die finale Etappe nach Hamburg zu bewältigen.
Die Hinfahrt hat reibungslos geklappt und wir waren gegen halb drei in Kroatien. Parallel zu unserer München-Kroatien Fahrt sind Darija, Ivana und Ivana von UG SOS aus Mostar nach Kroatien gefahren, mitsamt unserer sehnlichst erwarteten Hunde. Kaum am Treffpunkt angekommen, haben wir alle Spenden ausgeladen, sodass die Autos frei für die Hunde sind. Nach einer knappen halben Stunde kamen dann auch schon die drei Mädels mit den Hunden. Die Hunde wurden dann einer nach dem anderen ausgeladen, durften sich die Beinchen vertreten und des Gebüsch für die Erleichterung aufsuchen, bevor es in die nächste Etappe ging. Während wir vier Münchner uns um die Sicherung der Hunde in den beiden Autos kümmerten, haben die Mädels aus Mostar unsere ganzen Spenden in ihr Auto geladen. Es war Maßarbeit, kann ich euch sagen! Randvoll! An dieser Stelle also nochmals herzlichen Dank an alle Spender!! Alles ist sicher in Mostar angekommen und hat seine Verwendung gefunden.
Das Ganze hat eine gute Stunde gedauert und schon waren alle wieder auf dem Rückweg – die einen nach München und die anderen nach Mostar. Die anfängliche Unruhe der Hunde im Auto hat sich auch schnell gelegt und es ist ein Massenschlafen eingetreten. Süß sah das aus, kann ich euch sagen! 🙂 Zum Glück hat also auch die Rückfahrt reibungslos geklappt.
Gegen ca. neun Uhr abends sind wir dann endlich wieder in München angekommen. Dort wurden wir nicht nur von Claudia und Steffi erwartet, sondern auch von ein paar Familien, die ihre neuen Schützlinge abholen wollten. Hier haben wir erst mal eine ausgiebige Fress-, Trink- und Pinkelpause für alle Hunde eingelegt. Viele waren schon kurz vorm Ziel, da sie im Münchner Raum untergekommen sind, aber ein Teil musste noch weiter bis nach Hamburg. Nach weiterem Papierkram mit den Pflege- und Endstellen konnten diese ihren Hund mit nach Hause nehmen und somit wurde die Gruppe kleiner. Steffi und Claudia haben dann ihre Jungs und Mädels ins Auto geladen und sich auf den Weg in Richtung Norden begeben.
Somit ging für uns alle ein langer, aufregender und vor allem erfolgreicher Tag vorbei. Allerdings ist nur der Tag vorbei und nicht die Arbeit. Nun geht es nämlich weiter mit der Vermittlung der Hunde, die in Pflegstellen sind – so wie z.B. Spero bei mir… Auf streunerglueck.de seht ihr, wer noch alles auf der Suche nach einer Familie ist.
Wenn ihr uns bei einer solchen Tour ebenfalls unterstützen wollt, egal ob als Fahrer, Sponsor etc. dann meldet euch gern unter kontakt@streunerglueck.de
Vielen Dank an alle Helfer, die diese Tour möglich gemacht haben!!