… heute erzählt von Steffi (Muc):

Es ist Anfang November und ich sitze im Büro und arbeite ganz normal … Dann krieg ich eine WhatsApp von Steffi aus Hamburg: Könntest du schon mit Claudi am Freitag nach Mostar fahren und am Samstag zurück?

Ich musste kurz überlegen, was sie wohl meint – aber dann war mir klar, dass sie unsere Spendenfahrt an diesem Wochenende meint. Eigentlich sollte ich nur am Samstag nach Kroatien und zurück. Die Strecke ist kürzer und dauert halt nur einen Tag. Dennoch musste ich nicht lange überlegen: KLAR! Schnell einen Urlaubstag eingereicht und eine Stunde später alles fixiert.

Ich habe mich total gefreut, mal wieder nach Mostar zu fahren, weil ich im Mai bei der Kastrationswoche das letzte Mal vor Ort war und sich seitdem viel verändert hat.

Eine gute Woche später gings dann schon mit der Vorbereitung los: Letzten Sonntagabend ist Claudi aus Hamburg gekommen. Ihr VW-Bus war randvoll mit Spenden und mein Keller auch. Schnell haben wir so gegen 21 Uhr alles aus dem Wagen geladen, sodass am kommenden Wochenende alles für die Tour parat ist. Wir zwei hatten noch eine „normale“ Arbeitswoche vor uns und mussten Stück für Stück alles neben unserem Alltag organisieren – mit der Hilfe von einigen anderen tollen Streunerglück-Leuten. 🙂

Am Dienstagabend krieg ich dann noch eine Nachricht von der Endstelle von unserer Bounty … Sie haben noch Spenden, die sie mir gern bringen wollen. Somit sind sie dann am Mittwochmorgen aus dem Allgäu zu meinem Büro gefahren, um mir schnell noch ein paar Sachen für den Winter in Mostar zu bringen, damit wir es auch ja direkt mitnehmen können. Klasse!

Mittwochabend wurde dann alles für die Tour eingekauft und vorbereitet. Nicht immer alles leicht neben einem Vollzeitjob und Pferd, aber wenn man es erledigt hat, merkt man, dass es alles doch irgendwie geht …

Donnerstagabend sind dann Claudi und Andrea gekommen, um den VW-Bus mit möglichst viel Futter und Decken zu beladen. Ein paar Goodies für Jozo und Weihnachtsgeschenke für unsere Mädels vor Ort durften nicht fehlen.

Als wir um 21 Uhr mit allem fertig waren, haben Claudi und ich noch ein paar Dinge besprochen und sind dann zeitig ins Bett. Freitag sollte es schließlich um 6 Uhr morgens losgehen.

Dann war der Tag endlich da! Nachdem ich morgens immer etwas schwerfällig bin, sind wir um 6.30 Uhr gestartet. Auf der Autobahn konnten wir der Sonne beim Aufgehen über den Alpen zusehen. Wunderschön!

Die Fahrt hat ohne Probleme geklappt und gegen 17.30 Uhr haben wir uns mit einer unserer Tierschützerrinnen vor Ort an der bosnischen Grenze getroffen. Dort haben wir erst mal einen Teil der Spenden abgeladen und sind dann weiter zur Wohnung von unserer Tina, deren Familie aus Bosnien ist und eine Wohnung in Mostar hat.

Claudi und ich waren begeistert von unserer Übernachtungsmöglichkeit dort und haben uns sofort wohlgefühlt. Kurz frisch gemacht und direkt weiter. Endlich was Richtiges zum Essen. 🙂 Nach einem netten Plausch mit unseren Mädels, einem Glas Wein und mit vollem Magen sind wir dann glücklich und zufrieden schlafen gegangen.

Am Samstag hat der Wecker dann wieder früh geklingelt und um 6.45 Uhr sind wir wieder mit Sack und Pack in unseren Bus gestiegen.
Erste Station war ein Büro einer unserer Tierschützerinnen. Ich habe es lauthals gefeiert, dass ich nach 6 Monaten immer noch den Weg durch die verwirrenden Straßen Mostars gefunden habe. Dort wurden Geschenke verteilt, Hunde beschmust, ein schneller Kaffee getrunken und mit ein paar Hunden im Gepäck gings dann weiter zum Streunerdorf.

Da Claudi noch nie vorher in Mostar war, haben wir uns das Streunerdorf in Ruhe angeschaut, alle Hunde gestreichelt und mit Jozo gequatscht. Dann mussten wir aber wirklich los, weil wir ja noch einige hundert Kilometer vor uns hatten – ich musste ja „nur“ bis München, aber Claudi sogar bis Hamburg!

Alle Hunde versorgt und los gings! Alles lief einwandfrei und somit haben wir uns gegen 16 Uhr mit der Münchner Truppe (Andrea, Verena und Tobi) bei Zagreb getroffen.

Zügig gings dann weiter Richtung München. Verena und ich sind gefahren, sodass Claudi sich ausruhen konnte für ihre letzte Etappe nach Hamburg.

Während wir gefahren sind, ist Eileen von Hamburg nach München geflogen, um Claudi auf der Fahrt nach Hamburg zu begleiten. Eileens S-Bahn sollte in München um 21.44 Uhr ankommen und wir sind direkt aus Mostar um 21.43 Uhr an der Station angekommen, um sie abzuholen. Ich finde es immer noch unglaublich, dass es so auf die Minute genau geklappt hat und keiner warten musste!!

Die Mädels sind dann in Richtung Hamburg gestartet und die München-Truppe konnte sich auf den Weg in ihre Betten machen.
Als ich dann gestern um 0.30 Uhr ins Bett gefallen bin, konnte ich es nicht ganz greifen, dass ich innerhalb von nur 40 Stunden einmal in Mostar und zurück war. Aber es ist wirklich passiert und war geil! 😀

Nun sind die Hunde für den Winter gerüstet und ich habe in meinem Keller wieder Platz für die nächsten Spenden … 😉

STREUNERPOWER