… heute erzählt von Steffi aus Hamburg:

Endlich … endlich waren wir wieder in Mostar! Diesmal, um fleißig Hunde und Katzen zu kastrieren. Wir, das waren die Tierärztin meines Vertrauens (und mittlerweile auch von Streunerglück gerne und regelmäßig eingesetzt) Steffi Mauer, Moni als Tierarzthelferin und ich … ja, also ich war irgendwie das Mädchen für alles.

Am Ankunftsabend scherzten wir noch, was uns wohl erwarten würde, am Morgen unseres ersten Kastrationstages waren wir dann aber doch mächtig aufgeregt! Wir kannten die Tierarztpraxis nicht, die Ärzte waren uns fremd und wir wussten auch nicht, wie viele Tiere uns erwarten würden.

Letztlich starteten wir sofort mit einer recht schwierigen Kastration. Das Schöne daran war zum einen, dass alles gut ging, zum anderen, dass wir gleich mit einem Arzt vor Ort in engeren Kontakt traten, da dieser sich gleich hilfsbereit steril machte, um mit auf die Suche nach den Eiterstöcken zu gehen! Das erste Eis war gebrochen!

Wir operierten alles, was auf dem Plan stand für uns und mit jeder OP wurden wir etwas entspannter. Ich überwachte die Narkose und konnte es zwischendurch immer gar nicht fassen, dass wir nun endlich unser erstes Kastrationsprojekt durchführten.

Alle Hunde haben es wunderbar mitgemacht und hatten auch ein recht fröhliches Erwachen! Ich verehre diese Streuner, die so viel Leid erfahren haben, aber sich doch in der Phase des Einschlafens an uns schmiegten, um Schutz zu suchen.

Am vorletzten Tag wurde es dann plötzlich hektisch vor der Tür!

Wir kastrierten gerade die wunderbare Moni (ein Hund, nicht die Tierarzthelferin), als einer der Ärzte den Kopf durch die Tür steckte, um uns zu sagen, dass als Nächstes ein Notkaiserschnitt gemacht werden müsste. Ich kollabierte, ehrlich gesagt, fast vor Aufregung, was nun geschehen würde!

Wir, Steffi und Moni, beendeten noch die Kastration und ich besorgte schon einmal alle Infos zum Notkaiserschnitt. Eine Schäferhündin hatte am Vortag mit der Geburt begonnen, aber dann war es zum Stillstand gekommen. Grünes Fruchtwasser lief ihr mittlerweile die Beine runter – wir ahnten Schlimmes!

Steffi führte, gemeinsam mit den ansässigen Tierärzten, den Kaiserschnitt durch, Moni und ich standen bewaffnet mit Handtüchern in der Nähe und warteten auf die Welpen … und dann ging es los.

7 klatschnasse, zunächst nicht als Welpen erkennbare Würmchen wurden in unsere Arme gelegt. Wir flitzten hin und her, um die Mäulchen sauber zu machen, hin und wieder zu beatmen und vor allem, um ihren Kreislauf durch Rubbeln in Gang zu bringen!
Immer wieder tauschten wir nasse gegen trockene Handtücher und rubbelten die Kleinen trocken und wach!

Als nach gefühlten Stunden endlich drei der Kleinen stabil waren, holten wir uns Hilfe von Chrissi und Eio, die die ganze Zeit vor der Tür standen, und kämpften mit ihnen um die beiden Schwächsten. 2 der 7 hatten den Kampf leider schon gleich am Anfang aufgegeben!

Nach ca. 30 min gab auch mein kleiner Kerl endlich einen Ton von sich und konnte zu seinen Geschwistern in die Höhle, die wir mit Warmwasser gefüllten Handschuhen Mama-ähnlich präpariert hatten!

Und zum Glück überlebte auch die Mama diesen dramatischen Eingriff und ich wusste noch lange nicht, ob ich weinen oder lachen sollte.

Es war eine sehr emotionale Reise und ich freue mich schon jetzt auf die nächste Tour!
Ach ja: Alle weiteren Operationen waren zum Glück ebenso erfolgreich!!!