Gentleman Gizmo fand sein Glück in Norddeutschland und darf dort nun die Herzen erobern. Wir wünschen dem liebenswerten Kerlchen nur das Beste und ein langes und erfülltes Hundeleben!

Gizmo ist der erste Hund, der in unserem Streunderdorf ausgesetzt wurde. Wir können uns nicht erklären warum seine Besitzer ihn nicht mehr haben wollen, denn er ist ein wirklich aufmerksamer und verschmuster Hund, der einfach nur toll ist und sehr gut hört. Er kann mittlerweile schon ein paar Tricks wie „High Five“ und ist auch schon stubenrein.

Gizmo ist kastriert, ca. 44 cm groß und etwa 17 kg schwer.

Seine Geschichte:

Liebe Tierfreunde,
dieses liebe Gesicht gehört mir. Ich bin einer der vielen Hunde von Mostar, ein Hund den keiner will, ein Hund ohne Namen und das hier meine Geschichte. Einen Namen habe ich noch nicht, und vielleicht hatte ich mal einen, aber das harte Leben ließ mich vergessen. Doch wer weiß, vielleicht ist das gar besser so. Alles vergessen und hinter sich lassen, denn heute bin ich ein Teil der Streunerglück-Familie.

Doch bevor mich dieses Glück ereilt hatte, lebte ich in einem Vorgarten in Ketten gelegt. Das Leben an der Kette ist für einen Hund in Bosnien und Herzegowina meistens eine lebenslange Strafe, ohne aber je ein Verbrechen begangen zu haben, außer dass man in einem Land geboren wurde, in dem die Würde der Tiere keinen so hohen Stellenwert hat. In meinem bisherigen Leben an der Kette bekam ich meine Mahlzeiten nicht regelmäßig und somit waren meine Möglichkeiten noch kleiner als die der Straßenhunde. Ich konnte nicht wie die umherstreunern und mir ein paar Reste aus dem Müll fischen. Ich musste warten bis einer der Menschen sich daran erinnerte, dass es mich da irgendwo an der Kette auch noch gibt. Und obwohl mein Schicksal ein hartes Los war, beschloss ich, eine kleine Frohnatur zu werden.

Und dann kam der Tag, an dem mein Besitzer als er von der Arbeit kam, nicht wie sonst ins Haus ging, sondern zuerst zu mir. Ich sah seinen Sohn wie er in der Tür des Hauses stand und weinte. Als mein Besitzer zu mir kam, begrüßte ich ihn freudig, doch ihm war nicht nach meiner Freude zumute und er gab mir einen Schlag auf meine Nase, damit ich mit dem Freuen aufhöre. Und ich hörte auf. Er nahm mich dann von meiner Kette. Viel Zeit zum Überdenken meiner Lage blieb mir jedoch nicht, denn mein Besitzer packte mich an meinem Kettenhalsband und brachte mich zum Kofferraum seines Fahrzeugs und wir fuhren los. Eine Fahrt ins Ungewisse. Eine Fahrt, die mir unendlich schien.

Nach einer kleinen Ewigkeit blieb das Auto stehen. Der Kofferraum öffnete sich und ich sah einen riesen Zaun vor mir. Ich hörte das aufgeregte Bellen vieler Hunde, und fragte mich was das wohl sein könnte. Ein Ort an dem all die bellenden Hunde von Bosnien und Herzegowina ihr Ende finden???…Und wieder blieb mir keine Zeit zum Nachdenken, da mich mein Besitzer aus dem Kofferraum an die Luft zog und mich dann auf den Boden packte. Das erste mal ohne Kette lief ich etwas umher. Welch befreiendes Gefühl, die ersten mir bekannten Schritte ohne das Gewicht einer Kette. Während ich das Gefühl der Freiheit genoss, stieg mein Besitzer in seinen Wagen, lies ihn anspringen und fuhr los. Ohne mich. Ich lief dem Wagen eine Weile hinterher. Da der Weg hier uneben war, konnte der Wagen nicht schnell fahren und ich blieb ihm an den Fersen. Mit Erfolg. Das Auto hielt an und ich lief auf meinen Besitzer zu als er ausstieg. Voller Freude, dass er mich doch nicht verlassen hatte. Doch statt Streicheleinheiten gab er mir erneut einen Schlag auf meine Schnute und band mich erneut an die Kette. Sein Wagen setzte zurück und wir standen bald wieder vor dem Zaun. Dort band er mich wortlos an, stieg erneut in seinen Wagen und fuhr los. Diesmal konnte ich nicht hinterher. Mich hatte mein altes Schicksal wieder: die Kette. Nur dass sie diesmal an einem fremden Ort auf mich wartete. Kette, Ungewissheit, die Nacht. Der Morgen, der Regen, aber ich bellte nicht.

Ich bellte  also nicht und übergab mich meinem Schicksal. Am Zaun angekettet, lief die Zeit. Ich wurde immer schwacher und ich merkte, wie zahlreiche Zecken und Flöhe meinen Körper vereinnahmten und dann hörte ich Schritte und schon bald sah ich zwei Gummistiefel vor mir stehen. Ich unterwarf mich und der Mann, dem die Gummistiefel gehörten, band mich vom Zaun los. Ich wusste nicht wer dieser Mann war, wieso da so viele Hunde bellten und was auf mich warten würde, aber dieser Zaun und das dort an der Kette sein bescherten mir ein neues Leben. Ich bin heute ein Glücksstreuner und bald darf ich ins Streunerdorf ziehen. Zunächst aber bleibe ich bei einer der Tierschützerinnen wo ich mich von meiner Kastration erhole, wo ich von Flöhen und Zecken befreit wurde und die leckersten Mahlzeiten meines Lebens -und das regelmäßig- bekommen habe. Auch hier bellen Hunde, aber das stört niemanden. Nur manchal schimpft man mit der Arabella, weil die so viel Quatsch macht, aber nichts Gefährliches. Sie hat nicht mal Angst. Im Gegenteil. Wenn man mit Arabella schimpft, dann springt sie ihre Besitzerin an und schleckt ihr über das ganze Gesicht. Eine verrückte, tolle neue Welt für mich!!! Hierher kommen viele Besucher und alle sagen das Selbe wenn sie mich sehen: „Ohhh das ist aber ein schöner Hund, Wie heißt er?“…. Und dann gehe ich freudig auf die Menschen zu wenn ich dieses OHHH mal wieder höre und sie kuscheln mich ganz doll, kein Hauen auf die Nase mehr fürs Freuen. Toll, oder??? Freuen ist in meinen neuen Leben nämlich mehr als erlaubt, denn je mehr man sich hier freut, desto mehr wird man gestreichelt. Also wedeln alle Hunde hier mit ihrem Schwänzchen um die Wette und alle haben einen Namen und wissen ganz genau wann sie zu was dran sind – nur ich nicht. Noch sind sie etwas im Vorteil, aber ich, da ich mir sicher bin, dass meine Glückssträhne nun nicht abreissen wird, hoffe nun und weiß, dass einer vor euch da draußen bereit sein wird, mir eine Namenspatenschaft zu schenken, mit der ich nicht nur einen schönen Namen bekomme werden, sondern von dem Geld für diese auch meine wichtige Impfung nach der ich dann für eine bessere Zukunft in das Streunerdorf ziehen kann. Auf das Streunerdorf freue ich mich schon sehr, da ich gehört habe, dass von da aus alle Hunde- Träume möglich sind…

Geschlecht: Rüde
Rasse: Mischling
Alter: ca. 1 Jahr (Mai 2014)
anfrage versenden