Die Herzwurmerkrankung (Dirofilariose) ist eine parasitäre Krankheit der Hunde, seltener auch der Katzen. Sie ist nur schwer zu behandeln und verläuft oft tödlich. Sie kommt vor allem in Nordamerika vor, ist aber auch im Mittelmeerraum (vor allem in Italien, Griechenland, Südfrankreich), den Kanarischen Inseln, in Portugal und den tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet. Einzelfälle wurden auch in Ungarn und im Tessin beobachtet.

Überträger der Mikrofilarien (Embryonen der Herzwürmer) sind über 60 Stechmücken-Arten. Die Stechmücke saugt das Blut eines mit Herzwürmern infizierten Hundes. In der Stechmücke entwickeln sich die Embryonen zu Larven. Beim nächsten Stechakt werden die Larven in das Blut des Hundes übertragen. Die Larve entwickelt sich innerhalb von 6 Monaten zum geschlechtsreifen Herzwurm und wandert dabei ins rechte Herz, die Lungenarterien und die große Hohlvene. Der erwachsene Wurm gibt Mikrofilarien ins Blut, die von einer Stechmücke weiterverbreitet werden. Die Makrofilarien sind 1 mm dick und 20-30 cm lang. Das Erregerreservoir bilden latent infizierte Hunde. Auch Katzen und Frettchen können sich anstecken.

 

Krankheitsverlauf

70-100 Tage nach dem infektiösen Stich gelangen die adulten Herzwürmer in die Pulmonal Arterien und bereits nach 3 Monaten entsteht eine neue Generation von Herzwürmern. 6-7 Monate nach der Infektion kann man im Blut des Hundes neue Larvenstadien feststellen. Der Hund verliert an Gewicht und Kondition, leidet unter Husten, Herz-, Leber- und Niereninsuffizienz. Durch ständige Reizung der Arterienwände kommt es zur Verdickung der Arterien. Dadurch kommt es zu einer Drucksteigerung im Lungenkreislauf (Cor pulmonale) und einer erhöhten Thrombosegefahr, welche durch entzündliche Veränderungen und abgestorbene Würmer noch erhöht wird. Folgeerkrankungen können sein: rechtsseitige Herzinsuffizienz, Bauchwassersucht, Leberschwellungen, Lungenentzündung und Eisenablagerug im Organismus. Massiver Befall kann zu Blutrückstau in die Leber führen, was wiederum Erkrankungen der Leber und der Gallenwege verursachen kann. Beim weiteren Verlauf kann es zusätzlich zu Anämien, Ausscheidung des Blutfarbstoffes über den Urin und Gerinnungsstörungen kommen. Meist kommt es dann zu einem tödlichen Nierenversagen.

 

Symptome sind:

  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • chronischer Husten
  • schnelle Ermüdbarkeit

Bei Herzinsuffizienz durch erwachsene Herz-Würmer kommt es zu Bauchwassersucht (Aszites). Zusätzlich kann der Harn sich dunkel verfärben. Auch Anämie (sehr blasse Schleimhäute) und Gelbsucht (gelbliche Schleimhäute) können einen Hinweis auf eine Infektion mit dem Herzwurm sein.

 

Diagnose

Der (Antigen-)Nachweis oder Antikörper Bluttest adulter Herzwürmer wird mittels Serum über einen ELISA-Test durchgeführt. Der mikroskopische Nachweis der Mikrofilarien ist über einen Blutausstrich möglich. Die Blutentnahme sollte in den Morgen- oder Abendstunden vorgenommen werden, da sich die Mikrofilarien dann in den Blutgefäßen dicht unter der Haut befinden. Bewegliche Mikrofilarien sind sichtbar. Ein Test auf den Herzwurm ist frühestens 6 Monate nach dem möglichen Ansteckungszeitraum sinnvoll.

 

Therapie

Alle Mittel gegen Dirofilariose sind mehr oder weniger toxisch! Bitte fragen Sie hierzu Ihren Tierarzt!!